„La Casa dei Racconti” befindet sich in der Gemeinde Ceggia (Ve), etwas nördlich der antiken Via Annia, einer römischen Straße, die ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. die reiche Stadt Aquileia mit den südlichen Gebieten Venetiens verband. Entlang der Straße – so benannt zu Ehren des Magistrats, der die Arbeiten begann und der zur Familie Annia gehörte – entstanden die prosperierenden Siedlungen Oderzo, Quarto d’Altino und Concordia Sagittaria.
Ein noch heute sichtbares Zeugnis dieses Werkes – das sich mit anderen Straßen verband und jahrhundertelang direkt in die entscheidende Verkehrsader zwischen Rom und dem Osten bis nach Konstantinopel eingefügt war – sind die Reste der römischen Brücke mit drei Bögen, die vor etwas mehr als sechzig Jahren in diesen Gebieten gefunden wurden.
Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Hinweise auf die Stadt Ceggia: Der Name leitet sich vom lateinischen „cilium maris” ab und bedeutet, am Rande des Meeres. Obwohl die Beschreibung malerische Szenarien hervorruft, blieb das Gebiet in Wirklichkeit immer sumpfig und ungesund, was – mit dem Niedergang des Römischen Reiches und den ersten barbarischen Invasionen – zu seiner fortschreitenden Verwahrlosung führte. Dieses Gebiet um die Lagune zwischen den Flüssen Piave und Livenza befindet sich an verschiedenen Stellen unterhalb des Meeresspiegels, und die Hauptsiedlungen (wie die oben genannten) wurden auf aufgetauchten Gelände errichtet. Erst nach der umfangreichen Trockenlegung, die im zwanzigsten Jahrhundert durchgeführt wurde, wurde das Gebiet wieder in erheblichem Umfang neu besiedelt.